Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen.

Was macht das mit mir? Was mache ich damit?

P - Persönlichkeitsseminar A1 - Aufbauseminar Hamburg
Seminareinheiten: 18
Sprache:
• Deutsch

Ruth Cohns 2. Axiom ist erschreckend aktuell. Wir schauen auf eigene Erfahrungen von Privilegiert-Sein und diskriminiert werden und fragen, was das persönlich und politisch bedeutet.

Wir wünschen es uns anders, doch wahrscheinlich ist es in diesem Seminar, wie es in den meisten Kursen dieser Art ist: Weiße Mittelschichtler:innen sind in der Mehrheit, wenn nicht unter sich.
 Somit erleben wir also im Kurs gleich ein Privilegiertsein.
Und die Ungleichheit nimmt, zumindest ökonomisch, weiter nachweisbar zu. In anderen Bereichen regt sich öffentlicher und zum Teil erfreulich lauter Widerstand gegen Diskriminierung. MeToo und BlackLivesMatter mögen hier als zwei Beispiele gelten. Gleichzeitig ist es für Personen, die nicht weiß, heterosexuell und männlich konnotiert sind, nach wie vor an vielen Orten gefährlich und der Diskurs dominanter toxischer Männlichkeit schwurbelt durch Telegramkanäle und rechte Gruppen. Und, last not least: als jetzt lebende Generation leben wir materiell auf Kosten der Lebensmöglichkeiten der Menschen des globalen Südens und auf Kosten zukünftiger Generationen auf dem ganzen Planeten. WTF!
Ruth Cohns zweites Axiom ist erschreckend aktuell. Was habe ich persönlich und politisch damit zu schaffen? Was will ich damit tun? Wie verorte ich mich in den unterschiedlichen Schichten an Privilegien, die wir täglich gesellschaftlich rekonstruieren? Wo habe ich vielleicht blinde Flecken, wo sehe ich sie bei anderen? Wie will ich mich für das Lebendige einsetzen? Wie treffe ich bewertende Entscheidungen? Wie orientiere ich mich auf dem schmalen Grat an Hoffnung? Wie finde ich zur Zuversicht (zurück)?
Was machen wir mit Menschen, denen Teilhabe verwehrt ist? Vielleicht haben mich Ereignisse der letzten Jahre sensibilisiert, (noch mehr) persönlich und politisch ins Handeln zu gehen. Reicht es, zum Beispiel gegen Rassismus und Klassismus zu sein? Was beurteile ich genau als inhuman und was mache ich damit?

Wir möchten im Laufe des Kurses, den Globe auch insofern miteinbeziehen, dass wir in Hamburg
Initiativen besuchen, die sich mit Anti-Diskriminierungsarbeit befassen.

Auf Basis von Vertrauen in der Gruppe schauen wir auf die bei uns wichtigen Anliegen in diesen Kontexten. Die eigene politische Sozialisation zu thematisieren und besser zu verstehen, kann mir helfen, handlungsfähiger zu werden. Wie werde ich aktiver und bleibe resilient in diesem Globe, in dem ich lebe?

Wir möchten allen Interessent:innen die Teilnahme am Seminar möglichst unabhängig von finanziellen Mittel ermöglichen. Sprecht uns an, wenn ihr weniger zahlen könnt oder mehr zahlen wollt.